Skip to main content
Kollegin kommt nach langer Krankheit zurück – So gelingt die Wiedereingliederung

Kollegin kommt nach langer Krankheit zurück – So gelingt die Wiedereingliederung


  • Zuletzt aktualisiert am: 24. März 2025
  • Lesedauer: 7 Minuten
Kollegin kommt nach langer Krankheit zurück – So gelingt die Wiedereingliederung

Der Wiedereinstieg nach einer längeren Krankheit ist oft eine Herausforderung – nicht nur für die rückkehrende Person, sondern auch für Kollegen und die Führungsebene. Veränderungen in den Strukturen des Unternehmens oder im Team können dazu führen, dass Rückkehrende sich ausgegrenzt oder überfordert fühlen. Oft wird erwartet, dass alles „wie davor“ weiterläuft. Ein gut geplantes Reboarding erleichtert allen Beteiligten den Wiedereingliederungsprozess.

Wir zeigen Dir, wie die Rückkehr nach langer Krankheit ins Unternehmen gelingt – und wie jeder im Unternehmen dabei unterstützen kann.

Was ist betriebliches Eingliederungsmanagement?


Das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) unterstützt Dich oder Deine Kollegen bei der Wiedereingliederung nach längerer Krankheit. Es wird angewendet, wenn jemand innerhalb eines Jahres mehr als sechs Wochen arbeitsunfähig war – ununterbrochen oder wiederholt. Das BEM soll dafür sorgen, die Arbeitsfähigkeit zu sichern und zukünftige Ausfälle zu vermeiden. Es wird gemeinsam nach Lösungen gesucht: Z. B. Reha-Maßnahmen, Hilfen und Unterstützung am Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeiten oder eine andere Tätigkeit im Betrieb. Unter Umständen werden weitere Stellen wie Betriebsrat, Schwerbehindertenvertretung oder der Betriebsarzt mit einbezogen.

 

Das kannst Du Dir merken: Die Teilnahme am BEM ist freiwillig. Das BEM ist eine gute Möglichkeit für einen unkomplizierten Wiedereinstieg ins Unternehmen.

Zurück im Unternehmen nach längerer Krankheit – Wie gelingt das?


Zurück im Job nach einer längeren Krankheit

Du bist unsicher, wie Dir der Wiedereinstieg gelingt? Denk erstmal daran: Es ist bewundernswert, wenn Du nach längerer Krankheit zurück an Deinen alten Arbeitsplatz willst. Wahrscheinlich freust Du Dich sogar darauf. Gleichzeitig können Unsicherheiten mitschwingen: Was hat sich verändert? Wie wirst Du empfangen? Kannst Du die gleiche Leistung bringen? Gibt es neue Kollegen?

Mach Dir keine Sorgen: Diese Unsicherheiten sind absolut normal. Ein Wiedereinstieg fühlt sich manchmal an wie ein Neustart.

Diese Tipps können Dir helfen:

Geduldig mit Dir selbst sein: Oft ist der Anspruch an uns selbst größer als der, den andere haben. Deine Kollegen haben sicher Verständnis dafür, dass der Wiedereinstieg ein Prozess ist. Du kannst und musst nicht 100% geben.

Veränderungen akzeptieren und verstehen: Während Du weg warst, hat sich im Betrieb vielleicht einiges verändert.  Dabei geht es um Prozesse, Organisation oder das Team – bestimmt hast Du ein paar neue Kollegen. Lass Dir Zeit und frage nach, wenn Dir etwas unklar ist.

Offene Kommunikation: Dazu gehört es auch offen zu kommunizieren, wenn Du Unterstützung brauchst. Vielleicht gibt es im Unternehmen sogar Kollegen, die selbst mal länger krank waren und mit denen Du Dich austauschen kannst.

Vertraue auf Deine Stärken: Du warst lange weg? Deine Stärken sind immer noch da! Vertraue auf Deine Kompetenzen, Dein Wissen und Deine Erfahrung. Du bringst viel mit – und vielleicht neue Perspektiven.

Stufenweise Eingliederung

Du kannst nicht direkt wieder einsteigen? Falls die Rückkehr gesundheitlich nicht in Vollzeit möglich ist, kannst Du das sogenannte Hamburger Modell nutzen, eine stufenweise Wiedereingliederung. Es richtet sich an Arbeitnehmer, die noch arbeitsunfähig, aber wieder teilweise belastbar sind. Es hilft Dir dabei, schrittweise wieder einzusteigen, ohne Dich zu überfordern.

In Absprache mit Deinem Arzt und dem Arbeitgeber wird ein individueller Stufenplan erstellt. Du startest mit wenigen Stunden pro Tag. Danach wird die Belastung jede Woche angepasst, je nachdem, wie es Dir geht. Während der gesamten Zeit bleibst Du offiziell arbeitsunfähig und bekommst beispielsweise Krankengeld oder Übergangsgeld.

Das kannst Du Dir merken: Die Teilnahme ist freiwillig, aber die stufenweise Eingliederung ist eine gute Option, Dir den Übergang zu erleichtern.

Kollegin kommt nach langer Krankheit zurück: Tipps für Arbeitnehmer


Tipps für das Team wenn Kollegen nach Krankheit zurückkommen

Dein Kollege kommt nach längerer Krankheit ins Unternehmen zurück? Bestimmt freust Du Dich. Vielleicht bist Du auch unsicher, wie Du mit der Situation umgehst und wie Du ihn am besten unterstützen kannst. Am wichtigsten sind jetzt Verständnis, Offenheit und Empathie.

Denk daran:

Sei offen, aber nicht aufdringlich: Zeige Interesse und frage nach, aber achte darauf, nicht zu persönlich zu werden. Du musst keine perfekten Worte finden – zeige einfach, dass Du präsent bist.

Gehe auf Deinen Kollegen zu: Du kannst beispielsweise anbieten, gemeinsam die Pause zu verbringen.

Hilfe beim Neustart: Biete an, neue Abläufe und Informationen zu erklären.

Schon kleine Gesten können den Unterschied machen. So zeigst Du Deinem rückkehrenden Kollegen: Du bist da. Und der Wiedereinstieg wird für alle ein bisschen leichter.

Verantwortlichkeiten der Führungsebene


TeamworkAls Führungskraft hast Du großen Einfluss darauf, wie gut die Rückkehr einem Arbeitnehmer nach langer Krankheit gelingt, wie er sich wieder einfindet und wie das Team sich am besten verhält. Deine Planung und Kommunikation geben die Richtung vor.

Der Wiedereinstieg muss frühzeitig geplant werden. Dazu gehört, intern zu klären, welche Aufgaben übergeben werden können und ob eine stufenweise Wiedereingliederung geplant ist. Muss der Arbeitsplatz der rückkehrenden Person zusätzlich angepasst werden?

Informiere Deine Mitarbeiter. Offenheit und Transparenz sind wesentlich. Gibt es neue Abläufe oder Teamkonstellationen im Unternehmen? Die rückkehrende Person über alles Wichtige aufzuklären und gleichzeitig andere Mitarbeiter abzuholen, verhindert Missverständnisse und doppelte Arbeit.

Ein übersichtlicher Wiedereinstiegsplan mit flexiblen Rahmenbedingungen hilft beim Wiedereinstieg. Wichtig ist auch die Offenheit zur Kommunikation – gerade nach einer langen Krankheit. Zeige Dich ansprechbar und geduldig. Ein gelungener Wiedereinstieg stärkt das Selbstvertrauen des Mitarbeiters – und das Unternehmen profitiert schneller wieder von seiner vollen Leistung.

AVGS Jobcoaching – Unterstützung bei der Rückkehr ins Arbeitsleben


Du bist nach Deiner Krankheit aktuell arbeitssuchend, und willst Dich richtig auf Deine Rückkehr in den Beruf vorbereiten? Mit einem AVGS (Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein), den Du von Deiner Arbeitsagentur oder dem Jobcenter erhältst, kannst Du ein kostenloses Coaching für den Neustart in Anspruch nehmen.

Ein zertifizierter AVGS-Coach hilft Dir dabei:

  • Bewerbungsgespräche souverän anzugehen

  • Veränderungen zu meistern und Dich richtig vorzubereiten

  • Deine Stärken zu kennen und Selbstbewusstsein zu gewinnen

Hier geht’s zum Jobcoaching

FAQ – Häufig gestellte Fragen


Welche typischen Herausforderungen gibt es für Rückkehrer?

Nach einer langen Krankheit hat sich manchmal viel verändert – die Prozesse, die Kollegen und die Strukturen sind anders. Mit Geduld, Selbstvertrauen und einem unterstützenden Team lassen sich Unsicherheiten überwinden.

Wie kann die Führungsebene den Wiedereinstieg erleichtern, wenn sich im Unternehmen viel verändert hat?

Das gelingt am besten durch eine offene Kommunikation und einen individuellen Plan – am besten schon vor dem ersten Arbeitstag.

Wie kann die Rückkehr so gestaltet werden, dass sowohl der Rückkehrende als auch andere Arbeitnehmer davon profitieren?

Durch ein gelungenes Reboarding, in dem es vor allem um das Miteinander und offene Gespräche geht. Mitarbeitende sollten die Bereitschaft haben, Unterstützung anzubieten und Unsicherheiten mit der rückkehrenden Person zu klären.

 

Wir beraten Dich gerne!
Du interessierst Dich für ein Coaching, bist Dir aber nicht sicher, ob es das Richtige für Dich ist? Wir unterstützen Dich unverbindlich am Telefon. Unser Team freut sich auf Dich!