Beuge Risiken vor: Als Gründer richtig abgesichert sein

Es gibt einige Pflichtversicherungen, die Du als Existenzgründer haben musst. Daneben gibt es einige Versicherungen, die nur für manche Berufsgruppen verpflichtend sind, die jeder andere aber freiwillig abschließen darf.

Als Gründer musst Du Dich entweder in der gesetzlichen Krankenversicherung oder in der privaten Krankenversicherung versichern. Die gesetzliche Krankenversicherung ist vom Einkommen abhängig, während die private Krankenversicherung alters- und leistungsabhängig ist.

Mit der gesetzlichen Rentenversicherung hast Du die Möglichkeit, in die Rentenkasse einzuzahlen. Für bestimmte Berufsgruppen ist diese Versicherung Pflicht. Das sind unter anderem Lehrer, Hebammen, Pflegepersonen, Handwerker und Künstler.

Wie auch die Rentenversicherung ist die Vermögensschadenhaftpflicht nur für manche Berufsgruppen verpflichtend. Sie deckt finanzielle Risiken ab, die durch Fehler im Unternehmen entstehen, d. h. Vermögensschäden. Diese Versicherung ist für unter anderem Notare, Wirtschaftsprüfer und Anwälte verpflichtend. Andere Existenzgründer können sich überlegen, die Vermögensschadenhaftpflicht freiwillig abzuschließen, beispielsweise, wenn ihr Beruf mit viel Verantwortung verbunden ist.

Neben den verpflichtenden Versicherungen kannst Du Dich für eine zusätzliche Absicherung entscheiden. Welche Versicherungen das sind, ist oft ganz individuell. Jede Situation ist anders und jeder Unternehmer hat ein unterschiedlich hohes Sicherheitsbedürfnis in verschiedenen Bereichen. In einem Gründungscoaching lernst Du, welche Versicherungen zu Deiner Geschäftsidee passen.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung kommt dann zu tragen, wenn Du durch einen Unfall oder eine Krankheit arbeitsunfähig wirst. Sie sichert Dir dann eine Rente bis zum Ruhestand.

Da Selbstständige nicht immer in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen und die gesetzliche Rente generell weniger wird, empfiehlt sich für Selbstständige eine private Altersvorsorge. Üblicherweise ist das die sogenannte „Rürup-Rente“. Sie ist von der Steuer absetzbar und wird staatlich gefördert.

Die Arbeitslosenversicherung sichert Dir Dein Einkommen, falls Du durch Verlust eines Auftrages oder den Verlust von Kunden arbeitslos wirst. Viele Künstler, Dozenten oder Publizisten schließen diese Versicherung ab.

Eine Sachversicherung versichert das Risiko von Schäden an der Einrichtung des Betriebes oder an Maschinen durch Wasser, Feuer oder Vandalismus. Wenn also Schäden am Gebäude und am Inventar entstehen, kümmert sich die Sachversicherung darum.

Die Berufshaftpflicht sichert Dich bei finanziellen Schäden ab, die Dir in der Selbstständigkeit entstehen können. Das sind beispielsweise Schadensersatzforderungen von Kunden, weil Du einen Fehler gemacht hast.

Die Tagegeldversicherung unterstützt Dich dann, wenn Du lange krank bist oder einen Unfall hattest. Sie sichert Dir Deinen Verdienstausfall in dieser Zeit. Das Krankentagegeld wird pro Kalendertag des Ausfalles gezahlt.

Die Unfallversicherung sichert Deine Kosten ab, die durch Unfälle verursacht werden. Sie ist dementsprechend für manche – beispielsweise handwerkliche – Berufe sehr sinnvoll. Sie übernimmt bei Arbeitsunfällen die Kosten bei Invalidität, Kosten eines akuten medizinischen Notfalls oder nach einem Todesfall.

Die Rechtschutzversicherung ist eine freiwillige Versicherung, für die sich viele Unternehmer entscheiden. Eine zusätzliche Absicherung im Streitfall zu besitzen, gibt vielen bei der Existenzgründung ein gutes Gefühl. Die Rechtschutzversicherung greift im Streitfall mit Kunden, Mitarbeitern oder Geschäftspartnern. Sie übernimmt die Kosten für das Gericht und Anwälte oder kommt für Schadenersatzforderungen auf.

Wenn Du ein Gewerbe anmelden willst, lohnt sich für Dich eine Gewerbeversicherung, die allerdings keine Einzelversicherung ist, sondern aus mehreren sogenannten Policen besteht. Die Gewerbeversicherung sichert Gewerbetreibende ab, wenn es um finanzielle Schäden, Schäden am Unternehmenseigentum und Schadensersatzansprüche Dritter geht.

Sobald Du als Gründer einen Betrieb führst, kommen weitere freiwillige und verpflichtende Versicherungen ins Spiel.

Die Firmenrechtsschutzversicherung ist ähnlich aufgebaut wie die Rechtsschutzversicherung für Einzelpersonen. Sie gilt allerdings ausschließlich für Firmen. Wenn Dir als Unternehmer Rechtsstreitigkeiten entstehen, übernimmt sie die Gerichtskosten, Anwaltskosten oder die Kosten für Mediation. Damit schützt sie beispielsweise Unternehmen in Patentfragen oder sichert die Haftung von Geschäftsführern ab.

Wenn im Unternehmen Fehler passieren, die Schäden verursachen, z. B. an Personen, Vermögen oder Dingen, greift die Betriebshaftpflichtversicherung. Sie ist für bestimmte Berufsgruppen wie Architekten, Unternehmensberater oder Ärzte Pflicht.

Die Geschäftsinhaltsversicherung schützt den Inhalt Deines Betriebes, d.h. das Betriebsvermögen wie Möbel, Waren und Geräte. Diese Schäden können durch Wasser, Feuer, Vandalismus oder Naturgewalten entstehen.

Bei Betriebsstillstand greift diese Versicherung. Die Gründe können ganz unterschiedlich sein: Naturkatastrophen, Feuer-, Wasserschäden oder andere unvorhergesehene Ereignisse, die zu einer Betriebsunterbrechung führen. Die Versicherung übernimmt den entgangenen Gewinn und die laufenden Betriebskosten in der Zeit des Stillstandes.

Die Produkthaftpflichtversicherung sichert Risiken ab, die durch beschädigte Produkte entstehen. Das sind also beispielsweise Schadensersatzforderungen und Rückrufkosten. Wenn Du als Gründer bzw. Unternehmer Produkte verkaufst, macht diese Versicherung Sinn.

Das Internet wächst stetig und es ist für Unternehmen nicht immer leicht, alles im Blick zu haben. Die Cyberversicherung unterstützt Unternehmen im Falle eines Schadens, wie beispielsweise eines Datenverlustes, einer Betriebsunterbrechung durch Hackerangriffe, IT-Ausfälle und bei IT-Beratungsgesprächen.