So geht's
Bewerbungsunterlagen: Was gehört dazu? Reihenfolge, Aufbau & Tipps
Bewerbungsunterlagen: Was gehört dazu? Reihenfolge, Aufbau & Tipps
Vollständige Bewerbungsunterlagen bestehen aus einem Anschreiben, dem Lebenslauf, Zeugnissen und Arbeitsproben. Diese Unterlagen sind das Erste, das Personalverantwortliche von Dir wahrnehmen. Und es ist wie überall im Leben: Der erste Eindruck zählt!
Sorgfalt vor Schnelligkeit sollte also bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen Dein Motto sein. Andererseits: Es geht nicht darum, dass Deine Unterlagen bis ins letzte Detail perfekt sind (wer hat schon einen makellosen Lebenslauf?). Sondern dass Du den Nerv des Unternehmens triffst. Und dass Deine Bewerbung alle Informationen enthält, die wirklich wichtig sind.
Hier erfährst Du, wie Dir das gelingt und was Du bei den Bewerbungsunterlagen unbedingt beachten solltest.
1. Reihenfolge der Bewerbungsunterlagen
1. Reihenfolge der Bewerbungsunterlagen
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Anschreiben
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Lebenslauf
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Anhang: Zeugnisse, Zertifikate, Arbeitsproben
2. Bewerbungsunterlagen digital versenden
2. Bewerbungsunterlagen digital versenden
Fast alle Arbeitgeber bevorzugen inzwischen eine digitale Bewerbung. Die beiden häufigsten Formen sind hier die Bewerbung per E-Mail und das Online-Bewerbungsformular.
Auch bei einer digitalen Bewerbung empfiehlt es sich übrigens das Bewerbungsschreiben und den Lebenslauf mit einer Unterschrift zu versehen. Dafür kannst Du Deine Signatur z.B. auf weißem Hintergrund einscannen, zuschneiden und in das Dokument einfügen.
Bewerbung per E-Mail
Bewerbung per E-Mail
Bei einer Bewerbung per E-Mail bündelst Du alle Deine Bewerbungsunterlagen in einem einzigen PDF - mit dem Anschreiben an Position eins. Der Grund: Ein PDF, das alle Deine Unterlagen enthält, ist viel praktischer für Personaler als viele verschiedene Dateien einzeln zu öffnen.
Du bist nicht vertraut mit der Erstellung eines PDF? Du kannst Dein Anschreiben und Deinen Lebenslauf in Word verfassen und diese dann unter „Speichern unter“ als PDF speichern. Es gibt auch kostenlose Apps und Webseiten, mit denen du PDFs schnell zusammenfügen und bearbeiten kannst.
Gib der PDF-Datei eine sinnvolle Bezeichnung (z.B. Bewerbung + Name). Achte auch darauf, dass die Datei nicht größer als 10 MB ist, damit sie nicht in der Firewall hängen bleibt.
Bei der E-Mail-Bewerbung kannst Du das PDF mit Deinen Bewerbungsunterlagen dann als Anhang versenden. Wichtig: Achte auf eine aussagekräftige Betreffzeile (zum Beispiel: „Bewerbung als…“). Schreibe auch einen kurzen E-Mail-Text, in dem Du Dich auf die offene Position beziehst und auf die Bewerbungsunterlagen im Anhang verweist.
Bewerbung per Online-Bewerbungsformular
Bewerbung per Online-Bewerbungsformular
Viele Unternehmen haben inzwischen digitale Bewerbungsformulare auf ihren Webseiten eingerichtet. Hier bist Du weniger frei als bei einer Bewerbung per E-Mail und Du wirst über entsprechende Felder durch den Prozess geleitet. Auch kannst Du in der Regel einzelne Dokumente wie Deinen Lebenslauf direkt hochladen. Nutze auch hier am besten ein PDF als Dateiform für Deine Anlagen.
3. Das Anschreiben
3. Das Anschreiben
Dein Bewerbungsschreiben sollte auf eine DIN-A4 Seite passen – inklusive den Kontaktdaten, der Betreffzeile und dem Datum. Beschränke Dich also bei der Erstellung darauf, was für das Unternehmen wirklich wichtig sein könnte.
Es gibt übrigens nicht das Standardanschreiben. Du kannst durchaus kreativ sein und Dir überlegen, wie Du am besten Werbung in eigener Sache machst. Diese Elemente sollte Dein Anschreiben enthalten:
Du kennst Deine Ansprechpartner? Dann spreche diese bei der Anrede mit dem jeweiligen Nachnamen an. Das ist persönlicher als „Sehr geehrte Damen und Herren“ und zeigt, dass Du Dich mit dem Unternehmen beschäftigt hast.
Dein Ziel ist Neugier bei den Personalverantwortlichen zu wecken. Steige z.B. ein mit Deiner größten Stärke. Oder mit Deiner Leidenschaft für den Job. Blos nicht mit Phrasen langweilen. Mache Lust aufs Weiterlesen!
Bitte keine Copy/Paste Anschreiben! Warum hast Du Dich ausgerechnet bei diesem Unternehmen beworben? Stelle unbedingt einen persönlichen Bezug zur Firma her – etwa zu den Produkten oder der Unternehmenskultur.
Lies die Stellenausschreibung genau und gleiche ab, welche Deiner Hard- und Softskills für den Arbeitgeber besonders interessant sind. Auf die solltest Du Dich fokussieren. Im Idealfall denkt sich der Personaler: „So jemanden haben wir gesucht!“
Auch hier gilt: Nicht alles ist für das Unternehmen gleichermaßen relevant. Konzentriere Dich im Bewerbungsanschreiben vor allem auf die Erfahrungen, die Dich für das jeweilige Unternehmen und die Position besonders qualifizieren.
Gebe Deine Gehaltsvorstellung an (falls vom Arbeitgeber gewünscht) und mache deutlich, dass Du Dich über ein persönliches Gespräch sehr freuen würdest. Unterschrift nicht vergessen!
Wusstest Du schon? In einem Jobcoaching kannst Du Deine Bewerbungsunterlagen gemeinsam mit einem Experten erstellen und optimieren. Mit dem AVGS (Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein) des Jobcenters oder der Arbeitsagentur ist ein solches Einzelcoaching kostenlos. Wir beraten Dich gerne und vermitteln Dir auf Wunsch den idealen Coach.
4. Der Lebenslauf
4. Der Lebenslauf
Der Lebenslauf gibt Arbeitgebern einen kompakten Überblick über Deinen Werdegang, Deine Skills und Erfahrungen. Es geht also vor allem um Struktur und Übersichtlichkeit! Dein Lebenslauf sollte nicht länger als 3 Seiten sein und auf der letzten Seite ein Datum und eine Unterschrift enthalten.
Deine beruflichen Stationen und Deine Ausbildung listest Du tabellarisch auf: auf der linken Seite nennst Du den Zeitraum (Monat/Jahr - Monat/Jahr), rechts machst Du einige Angaben zum Arbeitgeber oder der Bildungsinstitution.
Wie das Anschreiben kann der Lebenslauf an die jeweilige Bewerbung angepasst werden – z. B. indem Du Schwerpunkte setzt und wichtige Stationen und Tätigkeiten detaillierter beschreibst.
Im Netz findest Du unzählige Vorlagen für einen Lebenslauf mit den unterschiedlichsten Designs und Layouts. Den Lebenslauf gibt es also nicht. Zudem sind einige Angaben optional. Das ist die Reihenfolge, die ein vollständiger Lebenslauf enthalten sollte oder enthalten kann:
Dazu gehören: Vor- und Nachname, Kontaktinformationen (Adresse, Telefonnummer, E-Mail) und das Geburtsdatum. Optional sind: Staatsangehörigkeit, Familienstand, Geburtsort sowie ein Foto.
Bei diesem Punkt beginnst Du mit der aktuellen bzw. letzten beruflichen Station – Du gehst also antichronologisch vor. Nenne den Namen des jeweiligen Unternehmens und die Position. Und mache dann stichpunktartig Angaben zu den Aufgabenbereichen und Tätigkeiten.
Wie beim Abschnitt Berufserfahrung beginnst Du hier mit Deiner aktuellen oder letzten Ausbildung bzw. dem letzten Abschluss. Nenne den Namen der Institution, den Ausbildungs- oder Studiengang und z.B. Studienschwerpunkte.
Dieser Abschnitt ist kein Muss. Aber mit besonderen Qualifikationen kannst Du durchaus punkten – besonders dann, wenn sie zur ausgeschriebenen Stelle passen! Dazu können z.B. Sprachkenntnisse, EDV-Skills oder Zertifikate gehören.
Dieser Punkt ist optional. Auch private Aktivitäten können einen guten Eindruck im Lebenslauf machen. Allerdings nur, wenn sie relevant für den Job sind! Oder wenn sie Dich in ein gutes Licht rücken wie etwa ein soziales Engagement.
5. Das Bewerbungsfoto
5. Das Bewerbungsfoto
Ein Bewerbungsfoto platzierst Du direkt im Lebenslauf. Du kannst es rechts neben Deinen persönlichen Informationen und Kontaktdaten einfügen. Die Standardgröße beträgt ca. 4,5 x 6 cm oder 531 x 709 Pixel. Das ist allerdings nur ein Richtwert. Fügst Du das Bild auf einem Deckblatt ein, kann das Bewerbungsfoto auch größer sein.
Das Bewerbungsfoto ist freiwillig: Du kannst Dich mit oder ohne Bild bewerben. Umfragen mit Personalern zeigen jedoch, dass ein Foto bei einer Bewerbung durchaus einen Unterschied machen kann.
Mit einem Bild, auf dem Du ansprechend und sympathisch rüberkommst, kannst du also theoretisch deine Bewerbungschancen verbessern. Zumal sich der erste Blick eines Personalers immer auf das Foto richten wird. Stichwort: Der erste Eindruck zählt! Wie wichtig die äußere Erscheinung ist, hängt natürlich auch von der Branche, dem Beruf und der Position ab.
Ganz wichtig: Bitte kein Passfoto oder Selfie. Beauftrage unbedingt einen professionellen Fotografen, der Dich gut in Szene setzt. Den Unterschied sieht man in aller Regel deutlich.
Wenn du beim Jobcenter oder der Arbeitsagentur gemeldet bist, kannst Du Dir übrigens die Kosten für ein professionelles Bewerbungsfoto ggf. erstatten lassen. Sprich doch mal Deinen Sachbearbeiter darauf an.
6. Zeugnisse und Zertifikate
6. Zeugnisse und Zertifikate
Zu den Zeugnissen und Zertifikaten, die Teil einer Bewerbung sein können zählen Schul- und Hochschulabschlüsse, Ausbildungszeugnisse, Arbeitszeugnisse, Praktikumszeugnisse, Zertifikate nach Weiterbildungen oder Sprachnachweise. Ein polizeiliches Führungszeugnis oder Gesundheitszeugnis solltest Du nur beifügen, wenn das Unternehmen diese ausdrücklich verlangt.
Zeugnisse und Zertifikate sind ein wesentlicher Bestandteil einer Bewerbung. Sie sind Belege für Deine Angaben im Lebenslauf. Positive Aussagen in Arbeitszeugnissen können das Vertrauen des Arbeitgebers in Deine Eignung stärken. Wichtige Zeugnisse, mit deren Bewertung Du nicht zufrieden bist, solltest Du trotzdem einreichen, damit auf Arbeitgeberseite keinen Fragen entstehen. Du kannst dafür mit anderen Elementen Deiner Bewerbung oder auch im Vorstellungsgespräch überzeugen.
Achte auf Relevanz. Nicht jedes Zeugnis gehört in jede Bewerbung. Hast Du z.B. einen Uniabschluss, ist Dein Schulzeugnis für die Bewerbung nicht mehr wichtig. Das gleiche gilt für Praktikumszeugnisse, wenn Du bereits viel Berufserfahrung vorweisen kannst. Haben sich im Laufe der Zeit sehr viele Zeugnisse und Zertifikate angesammelt? Dann passe die Auswahl an die Anforderungen der Position an.
Bringe Zeugnisse und Zertifikate am besten in eine logische Reihenfolge. Du kannst z.B. mit dem höchsten Bildungsabschluss beginnen und Dich dann bei Arbeitszeugnissen und Praktikumszeugnissen an der Abfolge im Lebenslauf orientieren. Das bedeutet: das Aktuellste zuerst. Dann können Zertifikate und Referenzen folgen. Wichtig ist, dass der Adressat eine Art roten Faden erkennt.
7. Arbeitsproben
7. Arbeitsproben
Arbeitsproben geben einen tieferen Einblick in Deine Fähigkeiten. Nach dem Motto „Grau ist alle Theorie“ kannst Du mit realen Projekten überzeugen, die Du selbst in der Praxis erstellt und umgesetzt hast. Arbeitsproben können Deiner Bewerbung deshalb eine besondere Note geben und sind eine Möglichkeit Deine Bewerbungschancen zu steigern.
Werden Arbeitsproben in der Stellenausschreibung explizit verlangt? In diesem Fall gehören sie natürlich in die Bewerbungsunterlagen. Wie relevant Arbeitsproben für eine Bewerbung sind, hängt auch von der Branche ab. Insbesondere bei kreativen Berufen (etwa im Design- oder Text-Bereich) können sie einen entscheidenden Unterschied machen. Du hast noch keine Arbeitsproben? Dann kannst Du Dir auch ein fiktives Projekt ausdenken und dazu Arbeitsproben erstellen.
Du kannst Arbeitsproben als Anlage in Form eines PDF in Deine digitale Bewerbung einbinden. Möglich ist auch, eine Liste mit Links zu erstellen, über die der Adressat zu Deinen Arbeiten weitergeleitet wird. Oder Du verweist auf Deine eigene Homepage, auf der Du Deine Arbeitsproben präsentierst.
Wenn in der Stellenausschreibung dazu keine Angaben gemacht werden, sind 3-4 Arbeitsproben ausreichend. Es geht nicht um Quantität, sondern um einen kleinen Querschnitt und ersten Eindruck Deines Schaffens.
Das wichtigste Kriterium für Arbeitsproben ist, dass sie gut zu der ausgeschriebenen Position passen. Auch den Stil kannst Du bei der Auswahl berücksichtigen: Legt das Unternehmen mehr Wert auf Kreativität oder Seriosität? Entscheide im Zweifelsfall nach persönlicher Präferenz und wähle Deine Lieblingsarbeiten aus.
8. Fazit
8. Fazit
Die Gestaltung überzeugender Bewerbungsunterlagen ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum neuen Job. Wir hoffen, dass Dir diese Tipps bei Deiner nächsten Bewerbung weiterhelfen.
Ideal ist natürlich die Begleitung durch einen erfahrenen Bewerbungscoach - zum Beispiel im Rahmen eines Jobcoachings. Wusstest Du schon, dass ein solches Coaching für Dich kostenlos sein kann?
Das funktioniert so: Wenn Du beim Jobcenter oder Arbeitsagentur als arbeitssuchend gemeldet bist, kannst Du den AVGS (Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein) beantragen. Damit kannst Du Dir den Einzelcoach an die Seite holen, mit dem Du Deine Bewerbungen bis ins letzte Detail optimieren und Dich ganz gezielt auf Vorstellungsgespräche vorbereiten kannst.
Klingt das interessant für Dich? Hier findest Du mehr Informationen zum kostenlosen AVGS Jobcoaching.
Wir beraten Dich gerne!
Du brauchst Hilfe bei der Suche nach dem idealen Coach? Oder Du hast weitere Fragen? Wir unterstützen Dich am Telefon. Unser Team freut sich auf Dich!
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