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Dein Weg zu einer erfolgreichen Initiativbewerbung
Schreiben einer Initiativbewerbung
Bewerbung als Quereinsteiger

Wie schreibst Du eine Initiativbewerbung?


Findest Du auf gängigen Jobportalen und auf Firmenwebseiten keine passende Stelle für Dich, aber Du weißt, was und wo Du gerne arbeiten willst? Dann ist eine Initiativbewerbung eine gute Möglichkeit, Dich für Tätigkeiten und bei Unternehmen zu bewerben, die Dich wirklich interessieren. Selbst dann, wenn die gewünschte Stelle momentan nicht ausgeschrieben ist. Wir erklären Dir, welche Vorteile eine Initiativbewerbung hat, wann sie Sinn macht und wir zeigen Dir ein Musterbeispiel.

1. Was ist eine Initiativbewerbung und wie unterscheidet sie sich von einer klassichen Bewerbung?


Eine Initiativbewerbung ist eine unaufgeforderte Bewerbung bei einem Unternehmen. Unaufgefordert deshalb, weil diese konkrete Stelle (momentan)  im Unternehmen nicht ausgeschrieben ist. Eine Initiativbewerbung ist oft eine Herausforderung, denn Du hast keine oder nur wenige Anhaltspunkte, was genau das Unternehmen sucht und wie Du auf eine Stelle passt. Diese Art der Bewerbung ist ein größeres Risiko als eine klassische Bewerbung und setzt Kreativität und Selbstbewusstsein voraus. Du darfst Dich bei einer Initiativbewerbung ein bisschen mehr selbst vermarkten als bei einer klassischen Bewerbung. Das bedeutet auch, dass Du Dich gut kennst und Deine individuellen Fähigkeiten und Stärken gut einschätzen kannst.

  • Initiativbewerbung: Eine unaufgeforderte Bewerbung auf eine Stelle, die in einem Unternehmen nicht oder momentan nicht ausgeschrieben ist. Der Bewerber zeigt proaktives Interesse am Unternehmen und vermittelt selbstbewusst die eigenen Stärken und Qualifikationen. Eine Initiativbewerbung ist sehr individuell.

  • Klassische Bewerbung: Eine Bewerbung auf eine konkrete Stelle in einem Unternehmen, die ausgeschrieben wurde und zu den Stärken und Qualifikationen des Bewerbers passt. Der Bewerber richtet die Bewerbung gezielt an die jeweiligen Stellenausschreibungen aus.

1.1 Ist eine Initiativbewerbung eine Blindbewerbung?

Die Begriffe “Blindbewerbung” und “Initiativbewerbung” werden zwar von vielen Menschen noch synonym verwendet, unterscheiden sich aber stark voneinander. Eine Blindbewerbung ist eine Bewerbung “ins Blaue" hinein, das heißt, Du bewirbst Dich bei einem oder mehreren Unternehmen, aber nicht auf eine bestimmte Stelle. Eine Blindbewerbung wird allgemein formuliert und ist eher unpersönlich. Oft enthält eine Blindbewerbung nur wenige Unterlagen.

Mit einer Initiativbewerbung auf der anderen Seite bewirbst Du Dich konkret für ein Unternehmen und eine Stelle bzw. in einer Abteilung. Die Unterlagen werden individuell auf eine bestimmte Wunschposition zugeschnitten und Du erklärst, wieso Du auf diese Stelle passt.

2. Vorteile einer Initiativbewerbung


Die Initiativbewerbung bringt Dir gegenüber einer klassischen Bewerbung einige Vorteile.

Das sind:

  • Weniger oder keine Konkurrenz: Da Du Dich auf Stellen bewirbst, die wenig oder nicht bekannt sind, ist die Konkurrenz deutlich geringer.
  • Authentische und individuelle Darstellung: Du kannst Dich authentischer darstellen, denn Du bewirbst Dich nicht auf eine konkrete Stellenanzeige, die den potentiellen Bewerber genau beschreibt. Du hast für Deine Bewerbung mehr Spielraum.
  • Guter Eindruck beim Unternehmen: Durch Deine proaktive, selbstsichere Initiativbewerbung wirst Du für potentielle Arbeitgeber attraktiver. Du zeigst außerdem, dass Du Interesse am Erfolg des Unternehmens hast.
  • Stellenschaffung: Manchen Unternehmen wird eventuell erst durch Deine Bewerbung klar, welche Stelle im Moment fehlt. Vielleicht wird sogar nur für Dich eine neue Stelle geschaffen.
  • Speicherung der Bewerbung: Wenn Du gerade auf keine Position im Unternehmen passt, speichern Unternehmen oft Bewerbungen und kommen später auf Dich zurück.
  • Stärkung des Netzwerks: Du wirst für die Unternehmen, bei denen Du Dich eigeninitiativ bewirbst, sichtbar und stärkst so dein persönliches Netzwerk. Selbst dann, wenn Du die Stelle nicht bekommst. Manche Unternehmen empfehlen Dich sogar weiter.

2.1 Bei welchen Unternehmen lohnt sich eine Initiativbewerbung?

Es gibt gewisse Unternehmen, bei denen Initiativbewerbungen meistens gut ankommen. Das sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs), Start-ups, Unternehmen in künstlerischen Bereichen (z.B. Theaterbetriebe) oder Betriebe mit Fachkräftemangel.

2.2 Wann lohnt sich eine Initiativbewerbung nicht?

Es gibt Situationen, in denen eine Initiativbewerbung wenig Sinn macht. Damit Du nicht unnötig Zeit in eine Initiativbewerbung für das falsche Unternehmen investierst, solltest Du vorher folgende Punkte beachten:

  • Pass auf bei Unternehmen mit standardisiertem Bewerbungsprozess: Besonders große Unternehmen oder Stellen des öffentlichen Dienstes haben feste und standardisierte Prozesse und haben wenig Toleranz für Initiativbewerbungen. Manche Unternehmen geben auf Ihrer Webseite explizit an, dass Sie keine Initiativbewerbungen wünschen.
  • Sei vorsichtig bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten eines Unternehmens: Die Initiativbewerbung bei einem Unternehmen, das wirtschaftliche Schwierigkeiten hat oder sogar insolvent ist, macht wenig Sinn.
  • Überlege Dir, ob Du kaum Kenntnisse über das Unternehmen oder unklare berufliche Ziele hast: Wenn Du wenig über das Unternehmen weißt und Du Dir unsicher bist, wie Du ins Unternehmen passt, verschwendest Du womöglich Deine Zeit. Zudem solltest Du Dir vor jeder Art von Bewerbung klar sein, was eigentlich Deine beruflichen Ziele sind.

3. Die Vorbereitung auf die Initiativbewerbung


Das Ziel des Bewerbungsschreibens ist, Dich potentiellen Arbeitgebern optimal zu präsentieren. Eine gründliche Vorbereitung ist deshalb entscheidend. Sei Dir zuerst bewusst darüber, welche beruflichen Ziele Du verfolgst. Recherchiere dann Unternehmen und Stellen, die Dich interessieren, beispielsweise online, auf Portalen oder in Wirtschaftsmagazinen. Hast Du Dein/e Wunschunternehmen gefunden? Im nächsten Schritt solltest Du Dich auf der Webseite über die Unternehmenskultur, die von der Firma verkauften Services und Produkte, die Projekte und aktuellen Herausforderungen des Unternehmens erkundigen. Sobald Du genügend Informationen gesammelt hast und Dir klar ist, welche Position Du im Unternehmen anstrebst, kannst Du mit dem Zusammenstellen der Unterlagen für Die initiative Bewerbung beginnen.

3.1 AVGS - Coaching und Bewerbungstraining

Der AVGS (Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein) des Jobcenters oder der Bundesagentur für Arbeit soll Dich dabei unterstützen, zurück in den Arbeitsmarkt oder in die Selbstständigkeit zu finden. Wenn Du arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht bist, kannst Du mit dem AVGS ein kostenloses Einzelcoaching und Bewerbungstraining in Anspruch nehmen. Du möchtest Dich also für ein Unternehmen initiativ bewerben? Dein Coach hilft Dir dabei, die Bewerbungsunterlagen korrekt zusammenzustellen und Dich hinterher im Vorstellungsgespräch optimal zu präsentieren. Deinen passenden Einzelcoach kannst Du auf unserer Webseite finden.

4. Aufbau einer Initiativbewerbung


Eine gute Bewerbung muss sorgfältig sein. Achte deshalb vor allem auf die Grammatik und Formatierung des Anschreibens und des Lebenslaufs. Der grobe Aufbau einer Initiativbewerbung deckt sich mit einer klassischen Bewerbung.

Dazu gehören: 

  • Deckblatt (optional)
  • Anschreiben
  • Lebenslauf (mit Foto)
  • Zeugnisse und Qualifikationen
  • Arbeitsprobe(n)

4.1 Das Anschreiben

  • Anrede und Begrüßung: Adressiere das Anschreiben an den richtigen Ansprechpartner.
  • Einleitung: Stelle Dich kurz vor und erkläre Deine Motivation.
  • Kern des Anschreibens: Zeige, wer Du bist, schreibe über Deine Stärken, Fähigkeit, Qualifikationen und präsentiere Deinen Mehrwert für das Unternehmen.
  • Bezugnahme: Nimm Bezug auf das Unternehmen und beschreibe, wie Du auf das Anforderungsprofil der Stelle passt, auf die Du Dich initiativ bewirbst. Wie passen Deine Kompetenzen und Dein Werdegang zu den Herausforderungen des Unternehmens? Wieso ist diese Stelle wichtig?
  • Schlussteil: Schreibe, wann Du anfangen kannst und eventuell wieviel Du arbeiten möchtest.
  • Verabschiedung: Schließe positiv, freundlich und selbstsicher ab.

4.2 Sprachstil und Formatierung

  • Freundliche und positive Ausdrucksweise.
  • Formatierung nach DIN 5008.

4.3 E-Mail-Bewerbung

  • Passe den Betreff an Deine Bewerbung an.
  • Finde den Ansprechpartner (Personaler, Abteilungsleiter) und die richtige E-Mail-Adresse (z. B. des Personalers, Personalabteilungen).
  • Vergiss nicht, die Dokumente anzuhängen.

5. Musterbeispiel einer Initiativbewerbung


Damit Du weißt, wie eine Initiativbewerbung aussieht, findest Du hier ein Musterbeispiel, das Du als Inspiration nutzen kannst.

Betreff: Initiativbewerbung als Umweltingenieur

Ich möchte mich hiermit initiativ als Umweltingenieur bei Ihnen bewerben. Nachhaltige Projekte sorgfältig anzugehen und technische Herausforderungen effizient zu meistern, prägen meine Arbeitsweise als Umweltingenieur. Mit über acht Jahren Erfahrung in der Umsetzung von Umweltbauprojekten bin ich mir sicher, dass ich Ihr Team optimal unterstützen kann. Ihr Unternehmen verfolge ich schon lange, denn Ihr Engagement gegenüber Nachhaltigkeit begeistert mich und ich kann mir gut vorstellen, ein Teil Ihres Wachstums zu werden.

Ich habe einen Abschluss im Studiengang Umweltingenieurwesen an der Technischen Universität in Braunschweig erworben. Mein Schwerpunkt lag im Bereich Erneuerbare Energien. Ich arbeitete die letzten fünf Jahre für RWE am Projekt “Floating-Offshore-Wind” an der Entwicklung von schwimmenden Windkraftanlagen. Mehr Informationen dazu finden Sie in der Projektmappe, die ich Ihnen beilege.

Da Ihr Unternehmen im Bereich Windkraftanlagen führend und sehr innovativ ist, wurde mein Interesse geweckt. Mit meinem technischen Fachwissen im Bereich von Windkraftanlagen bin ich mir sicher, dass ich einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung Ihrer Projekte leisten kann. Ihre Unternehmenswerte stimmen mit meinen ethischen und beruflichen Werten überein.

Eine Arbeitsaufnahme bei Ihnen wäre ab nächsten Monat möglich. Ich bin ebenfalls bereit, für diese Tätigkeit meinen Wohnort nach Hamburg zu verlagern. Ich freue mich über einen persönlichen Austausch und eine Einladung zum Vorstellungsgespräch,

Mit freundlichen Grüßen,

[Bewerber]

6. Fazit: Der Stellenwert einer sorgfältig ausgearbeiteten Initiativbewerbung


Eine Initiativbewerbung ist etwas besonderes, häufig auch für Personaler. Kandidaten zeigen, dass sie proaktiv sind, dass sie sich und ihre Stärken einschätzen können und dass sie zielstrebig sind, denn sie wissen, welche beruflichen Ziele sie verfolgen.

Zudem vermittelst Du einem potentiellen Arbeitgeber den Eindruck, dass Du das Unternehmen schätzt. Wenn Du Deine Initiativbewerbung individuell auf Dich und die Wunschstelle anpasst, steigerst Du Deine Chancen, die Stelle zu bekommen und – wenn nicht zumindest das – Dein Netzwerk zu erweitern und weiterempfohlen zu werden. Eine sorgfältig ausgearbeitete Initiativbewerbung ist dementsprechend Eigenmarketing.

Häufig gestellte Fragen zur Initiativbewerbung

Was ist eine Initiativbewerbung und wie unterscheidet sie sich von einer klassischen Bewerbung?

Während sich bei einer klassischen Bewerbung auf eine spezifische Stelle beworben wird, ist eine Initiativbewerbung eine Bewerbung ohne konkrete Stellenausschreibung.

Welche Vorteile bietet mir eine Initiativbewerbung?

Durch eine Initiativbewerbung machst Du einen guten ersten Eindruck beim Unternehmen, denn Du zeigst, dass Du Deine Stärken kennst, proaktiv bist und großes Interesse am Unternehmen hast. Du hast hier außerdem deutlich weniger Konkurrenz.

An wen sollte ich meine Initiativbewerbung richten?

In jeder Art von Bewerbung solltest Du, um professionell zu wirken, das Anschreiben bzw. die E-Mail direkt an einen Ansprechpartner richten. Das kann beispielsweise ein Personaler oder ein Abteilungsleiter sein.

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